(Bild von Csaba Nagy auf Pixabay)

Häufige Fragen

Der Begriff "Demenz" leitet sich vom lateinischen ab: "de-mens" (de = "weg von", mens = "geist")

Die medizinische Verwendung des Begriffs unterscheidet sich von der Übersetzung des Begriffs aus dem Lateinischen. In der Medizin wird „Demenz“ bezeichnet als ein andauernder oder fortschreitender Zustand, bei dem die Fähigkeiten des Gedächtnisses, des Denkens und/ oder anderer Leistungsbereiche des Gehirns beeinträchtigt sind. Oft kommt es auch zu Veränderungen des zwischenmenschlichen Verhaltens und des Antriebs.

Mit dem Begriff „Demenz“ wird ein Muster von Krankheitszeichen („Syndrom“) beschrieben. Einer „Demenz“ können unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen, wie die Alzheimer Krankheit.
Mit dem Oberbegriff „Demenz“ wird ein Muster von Symptomen („Syndrom“) beschrieben. Einer „Demenz“ können unterschiedliche Krankheitsursachen zugrunde liegen.

Die häufigste Ursache von „Demenz“ ist die Alzheimer Krankheit, die nach dem Psychiater Alois Alzheimer benannt wurde. Rund 60 % aller Demenzen werden durch die Alzheimer Krankheit hervorgerufen.

Die Alzheimer Krankheit ist eine hirnorganische Erkrankung. Sie führt dazu, dass in bestimmten Bereichen des Gehirns allmählich und fortschreitend Nervenzellen und Nervenzellkontakten zugrunde gehen. Dadurch werden die geistigen Fähigkeiten des Erkrankten, seine Möglichkeiten zur Kommunikation und Erinnerung beeinflusst. Im fortschreitenden Krankheitsverlauf können Phasen der Stabilität im Wechsel mit Perioden der Verschlechterung auftreten. Im Endstadium der Krankheit sind Menschen mit Demenz oft vollständig auf fremde Hilfe angewiesen.
In 90 % der Alzheimer-Fälle wirken unterschiedliche Faktoren bei der Entstehung der Alzheimer-Krankheit zusammen: erbliche Faktoren, Alterungsprozesse des Gehirns, Vorerkrankungen des Gehirns und Umwelteinflüsse.

Der wichtigste Risikofaktor für das Auftreten einer „sporadischen“ Alzheimer-Krankheit ist das hohe Lebensalter (ca. 65-80 Jahre). Das Risiko für eine Demenz vom Alzheimer Typ erhöht sich mit zunehmendem Lebensalter. Es gibt auch Gene, die das Auftreten der Alzheimer-Krankheit begünstigen, jedoch alleine als Ursache nicht ausreichen. Bei ungefähr 30 % aller Alzheimer-Patienten finden sich weitere Betroffene in der engeren Verwandtschaft.

Weniger als 2 % aller Fälle von Alzheimer-Krankheit werden dominant vererbt. In diesen seltenen „familiären“ Fällen der Alzheimer-Krankheit reicht die Veränderung (Mutation) eines einzigen Gens für die Entstehung der Krankheit aus. Bisher sind drei Gene bekannt, die bei dominant vererbten Formen der Alzheimer-Krankheit mutiert sein können: Präsenilin 1 und Präsenilin 2 auf den Chromosomen 14 bzw. 1 sowie das auf Chromosom 21 gelegene Gen für das Amyloid-Vorläufer-Molekül (APP). Menschen mit Mutationen in einem dieser drei Gene erkranken in der Regel unter 60 Jahren.
Es ist zurzeit noch nicht möglich, eine Demenz, die durch die Alzheimer-Krankheit ausgelöst wird, zu heilen.

Das Absterben der Hirnzellen kann mit den bestehenden medizinischen Möglichkeiten nicht verhindert werden. Es besteht aber die Möglichkeit, auf den Krankheitsverlauf einzuwirken und das Fortschreiten der Symptome vorübergehend hinauszuzögern.

Medikamente, sogenannte Antidementiva, können die geistige Leistungsfähigkeit ungefähr ein Jahr aufrechterhalten und sich positiv auf die Bewältigung des Alltags auswirken.

Therapeutische Maßnahmen, wie Ergotherapie, Logotherapie (Sprachtherapie) und Krankengymnastik (vom Arzt verordnet) können die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen verbessern und Verhaltensstörungen lindern. Hilfreich können Musik- und Kunsttherapie, Verhaltenstherapie, Selbst-Erhaltungs-Therapie oder Erinnerungstherapie sein. Die Persönlichkeit und individuellen Besonderheiten der Erkrankten sollten dabei stets berücksichtigt werden. Medikamentös und therapeutisch behandelte Menschen mit Demenz vom Alzheimer Typ können ihre Ressourcen länger erhalten, als unbehandelte Patienten.

Menschliche Zuwendung, Aktivierung und Beschäftigung, ein angemessener Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten sowie eine demenzgerechte Gestaltung der Umwelt („Milieuthera-pie“) sind für Menschen mit Demenz von besonderer Bedeutung.
Es gibt bislang keinen Schutz davor, an Demenz vom Typ Alzheimer zu erkranken. Aber es gibt einige Faktoren, die das Erkrankungsrisiko – wie für andere Erkrankungen auch - verringern können. Dazu gehört eine körperliche und psychische gesunde Lebensweise:

- Geistige, körperliche und soziale Aktivität,
- ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, reich an Vitamin C, E und Beta-Carotin
- Fett- und cholesterinarme Ernährung, möglichst ungesättigte Fettsäuren
- die Behandlung von Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Diabetes Mellitus
- Vermeidung von Übergewicht
- Vermeidung von regelmäßigem Konsum von Genussgiften, die nachweislich die Gefäße verengen (z.B. Nikotin, Alkohol)
Eine sorgfältige Diagnose zur Feststellung einer Alzheimer Krankheit und zum Ausschluss anderer Erkrankungen umfasst die gründliche Untersuchung des körperlichen und geistigen Zustandes.

Es werden psychologische Testverfahren durchgeführt zur Prüfung von Gedächtnis, Denkvermögen, Sprache und Wahrnehmungsfähigkeit.

Es werden Laborbestimmungen vorgenommen sowie bildgebende Verfahren (CT oder MRT) eingesetzt.

Besonders wichtig ist das Gespräch mit Betroffenen und Angehörigen (Anamnese).

Die Diagnose kann von erfahrenen Ärzten bzw. Fachärzten für Neurologie und Psychiatrie gestellt werden. Gedächtnisambulanzen (auch „Gedächtnissprechstunden“ oder „Memory Kliniken“ genannt) sind spezialisierte Einrichtungen zur Diagnostik und Therapie von Demenzerkrankungen.
Für Menschen mit Demenz ist die verbleibende, altersübliche Lebenserwartung verkürzt.

Eine verbindliche Angabe für die Lebenserwartung mit ausgebrochener Alzheimer-Demenz nicht möglich.

Zwei Drittel aller Erkrankten haben bereits das 80. Lebensjahr vollendet. Fast 70 % der Erkrankten sind Frauen.

Europäische Studien fanden eine mittlere Krankheitsdauer von 3-6 Jahren. Die Dauer kann jedoch stark schwanken. In einigen Fällen wurden Überlebenszeiten von 20 und mehr Jahren berichtet.

Im Einzelfall lässt sich die Krankheitsdauer nicht mit hoher Zuverlässigkeit vorhersagen. Allgemein gilt, dass die Überlebenszeit umso geringer ist, je später im Leben die Erkrankung eintritt, je schwerer die Symptome sind und je mehr körperliche Begleiterscheinungen be-stehen.

So bedroht der Verlust an Nervenzellen im Gehirn das Leben nicht direkt. Doch begünstigt der Verlauf bei fortgeschrittener Demenz Folgeerkrankungen, z.B. eine höhere Anfälligkeit für schwere Infektionen. Nicht wenige Menschen mit Demenz sterben an einer Lungenentzündung.

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